Monat: Januar 2015

Adieu Europa – good bye – auf Wiedersehen

Einen Tag nach Neujahr verlassen wir Istanbul und damit auch den europäischen Kontinent. Auch hier ist der Winter spürbar, die letzten Tage in Istanbul waren ungemütlich und bei der Fährüberfahrt nach Yalova sehen wir schneebedeckte Berggipfel. Aufgrund der Temperaturen haben wir beschlossen erst einmal nach Antalya zu fahren. Wir fahren mehr als 9 Stunden und unterwegs liegt der Schnee teilweise über 40 cm hoch, fast immer sind wir über 1000 m Meereshöhe. In Antalya übernachten wir in einem kleinen Fischerhafen vor der Kneipe Tayfun Balikcilik, dort trinken wir noch ein Bier und es spielt Live-Musik, später essen wir noch gegrillten Tintenfisch und Kartoffeln, dann fallen wir erschöpft in unser Bett im Auto.

Wir fahren weiter nach Manavgat bei Side und halten dort an, weil wir vorerst nicht noch weiter nach Osten wollen, im Westen haben wir so viel ausgelassen, was wir noch nachholen wollen. In der App „Pocket Earth Pro“, einem Tipp vom Australier Nick sehen wir einen Platz an der Manavgatmündung in das Mittelmeer, dorthin fahren wir. Es ist ein Platz der Stadt mit Motel, Campsite und daneben ein bewachter Grillplatz, der an diesem Sonntag total belegt ist. Die Türken sind alles passionierte Hobbygriller und ein Faltgrill immer im Auto. Pro Nacht zahlen wir 15 türkische Lira etwa 5 Euro, WLAN, Waschmaschine alles inclusive.

Von hier aus besichtigen wir Side mit einem alten Theater und Apollotempel, hier war ich schon einmal 1989 mit meinem Freund Andreas, aber ich erkenne nichts wieder, überall wird gebaut, renoviert, vergrößert. Der Nachteil daran ist, dass teilweise der Zugang zu den Stränden nicht mehr möglich ist, bei Belek versuchen wir vergeblich an den Strand zu kommen, nur Hotels und Golfplätze.

Ein Tipp sind auch die Wasserfälle von Manavgat, die uns jedoch nicht sonderlich beeindrucken und der Stausee von Oymapinar, Aspendos, sowie die historische Stadt Selge.

Wir fahren zuerst nach Oymapinar, wir kommen am Damm an, hier kostet es Eintritt, was uns ziemlich verwundert. Auf unserer Touristmap ist eine Piste rund um den See eingezeichnet, die wir natürlich auch befahren möchten, die Straße wird immer enger und wir stehen vor einem kleinen Tunnel, kein Problem und wir fahren ohne vorherige Besichtigung hinein. Es ist asphaltiert, aber nur einspurig, keine Beleuchtung und ziemlich lang und saueng. Am Ende des Tunnels kommt noch eine 90° Kurve und dann sind wir durch, aber leider hört die Straße auf und wir stehen an einem Abhang zum Stausee. Ok – keine Wendemöglichkeit, also das ganze rückwärts zurück. Es dauert 17 Minuten und die Plane hat einen 5 cm langen Riss bis wir den Tunnel verlassen, in der 90° Kurve sind wir auf der Seite mit der Dachabdeckung hängen geblieben.

Als nächstes steht Selge auf dem Plan, eine historische Stadt mit Theater, Stadion, Zisterne, Gymnasium und Nekropolis. Auf dem Weg dahin liegt noch der Kanyon Köprülü und vom Theater aus soll man bei Sonnenaufgang eine grandiose Sicht darauf haben. Daher fahren wir am Abend nach Selge und wollen vor dem Theater übernachten. Den Kanyon passieren wir als es schon dunkel ist und die Straße windet sich immer mehr in die Höhe. Es schneit als wir auf fast 1000 m angelangt sind und es ist sehr dunkel. Schilder sind leider Fehlanzeige. Wir fahren langsam durch das verschlafene Dorf und treffen am Straßenrand Serkan. Zuerst denken wir er ist ein Busfahrer, aber er wohnt hier und fragt uns was wir suchen. Er spricht gutes Deutsch und er lädt uns ein bei seinem Onkel vor dem Haus zu übernachten, dort essen wir auch lecker zu Abend. Es gibt Forelle, warmen Käse, allerlei Vegetarisches und natürlich Tee. Wir sitzen bei der Familie im Wohnzimmer auf dem Boden und essen. Es kommen noch Nachbarn vorbei und so sitzt eine bunte Truppe um den glühenden Ofen herum und schlürft heißen Tee, man versteht sich manchmal auch nur mit einem Lächeln.

Vor Sonnenaufgang stehen wir auf dem Theater und genießen die Stille und die Landschaft, es ist sternenklar und kalt, dann geht die Sonne auf, ein grandioser Augenblick. Wir drehen noch eine Runde um das Theater, hier wurden noch nie Ausgrabungen oder Renovierungen durchgeführt, dafür ist es noch in einem erstaunlich guten Zustand, die Stadt muss früher sehr groß gewesen sein, die diversen Ruinen liegen weit verstreut auseinander und Serkan meint, dass man einen Tag braucht, um alles anzuschauen.

Wir frühstücken noch bei seinem Onkel und verlassen dann Altinkaya, wie Selge heute heißt, das bedeutet so viel wie goldener Stein oder Fels. Weiter talabwärts am Kanyon Köprülü und am Pilgerweg St. Paul vorbei erreichen wir wieder Antalya. Jetzt haben wir auch die erwarteten Temperaturen hier, fast 20 °C.

Achtung: Neue Präsentation der Bilder. Bitte klickt ein Bild an, dann seht ihr eine Diashow. Bitte schreibt uns, was euch besser gefällt. Vielen Dank.

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Istanbul – Megacity mit großer Tradition

Wieder einmal in einem Bett schlafen, darauf freut sich Annette am meisten nach 88 Tagen im „Beast“. Wir sind in Istanbul angekommen, eine der ältesten menschlichen Siedlungen auf dieser Erde. Die ersten drei Nächte verbringen wir noch auf einem Stellplatz der Stadt, gegenüber der Fähre, nahe der Altstadt. Wir sind die Einzigen hier und der Chef ist ein Fan von Annette, wir kriegen laufend einen Cay und er erkundigt sich nach unseren Wünschen. WLAN, Dusche, Toilette, Strom alles bestens, von hier aus können wir zu Fuß die Altstadt erkunden. Wir freuen uns auch auf die Ankunft von unserem Sohn am 21.12.14, an diesem Tag ziehen wir in ein Hotel am Goldenen Horn und holen Fabian am Flughafen ab, dazu müssen wir allerdings auf die asiatische Seite der Stadt fahren, die Brücke ist mautpflichtig und am Postschalter auf der Brücke, wo ich die Maut löse, hilft mir ein deutschsprachiger Türke, wir kommen ins Gespräch und er erzählt mir, dass er in zwei Tagen selbst nach Deutschland fliegt, nach Lindau.

Auf der Rückfahrt vom Flughafen verirren wir uns leicht und wir brauchen für die 45 km fast zwei Stunden, aber wir kommen doch noch im Hotel an und Annette darf nach fast drei Monaten wieder in einem Bett schlafen. Tags drauf suchen wir einen Mercedes-Benz Service, der Service Umfang B ist fällig und ich möchte diesen gerne in Istanbul durchführen lassen. Die Rezeption ist behilflich, meint aber dass dort beim MB Service Mengerler wohl niemand deutsch oder englisch kann, also fahren wir persönlich hin. An der Rezeption werden wir freundlich empfangen und es wird Herr Yener geholt, er kann deutsch und wir fragen ihn wo er herkommt. Vom Autohaus Südstern, Mercedes Benz in Singen am Bodensee, wie klein ist doch die Welt. Er hat alle Ersatzteile da und ich kann das Fahrzeug am nächsten Tag bringen. Bei der Abholung an Heiligabend empfängt uns Belgin, eine freundliche Dame aus der Reklamationsabteilung, sie ist im Kanton Uri geboren und wir können schwitzerdütsch mit ihr sprechen.

Die kommenden Tage machen wir Sightseeing, zuerst eine Stadtrundfahrt im BigBus, das Ticket gilt 48 Stunden und man kann an den Haltestellen ein- und aussteigen. Jede Std. kommt ein Bus. In der Stadt empfiehlt es sich auch den ÖPNV zu nutzen, das Angebot ist gut Tram, U-Bahn oder Boot. In Istanbul wurde nach New York und London als dritte Stadt weltweit eine U-Bahn in Betrieb genommen. Allerdings haben sie den Betrieb in den 60er Jahren eingestellt. Als der Autoverkehr in der Stadt jedoch unerträglich wurde, nahm man diese wieder in Betrieb. Es wimmelt überall von Leuten und Autos, an einem Tag stecken wir im Stau, obwohl zu Fuß unterwegs geht in einer Straße gar nichts mehr. Für ca. 150 m brauchen wir eine halbe Stunde, es droht Unheil, es herrscht eine Mischung von Aggression und Panik. Wir verlassen schnell die Gegend um den ägyptischen Basar an diesem Tag und suchen einen ruhigeren Platz.

Wir besuchen die Basilika Zisterne, ein antiker Wasserspeicher, der ca. 100.000 m³ Wasser fassen kann. Hier wurden 336 Säulen aus anderen alten Gebäuden verbaut, die man zur damaligen Zeit nicht mehr brauchte, so neu ist der Recyclinggedanke also doch nicht. Die Hagia Sophia ist sehr beeindruckend, sie war 916 Jahre Kirche und nach der Eroberung durch die Osmanen 481 Jahr Moschee, und doch sind noch heute Mosaiken mit Maria, Jesus und Engeln zu sehen. Die blaue Moschee, das Hippodrom, der Sultanahmet Palast, der Topkapipalast, der Galataturm und natürlich der große Basar sind Dinge, die man nicht auslassen sollte. Es gibt noch so viel mehr zu sehen, doch dafür reichen auch unsere zwei Wochen nicht aus. Wir machen eine Bootstour auf dem Bosporus, diese Meerenge ist die einzige Verbindung vom Mittelmeer zum Schwarzen Meer. Entlang des Ufers sind unzählige historische Gebäude und Moscheen, die es zu entdecken gilt.

Natürlich gehört auch ein Besuch in einem türkischen Bad zum Pflichtprogramm. Wir besuchen das Galatasaray Hamam, dieser besteht seit 1481. Der Eingang für die Frauen ist hinter dem Haus und das Bad streng nach Geschlechtern getrennt. Die Prozedur dauert ca. 1 Stunde und tut sehr gut. Wir werden massiert, geschrubbt, wir entspannen und bekommen Cay. Das könnte man jeden Tag genießen.

Das Essen verändert sich bereits seit Griechenland, es schmeckt uns sehr gut und auch Annette hat eine große vegetarische Auswahl. Besonders die Süßspeisen und die „turkish delights“ sind sehr verführerisch. Diese werden in unzähligen Bäckereien und auf den Basaren angeboten. Die Basare besuchen wir gerne, auch an das handeln gewöhnt man sich schnell, man muss nicht gleich kaufen, die Auswahl ist riesig und die Preise sind so unterschiedlich wie die Stadt groß ist.

Für Heiligabend haben wir im Restaurant im Galataturm einen Tisch reserviert. Wir speisen gut mit herrlicher Aussicht auf Istanbul, auch ist die Aussichtsplattform noch geöffnet und wir können einige Fotos machen. Am nächsten Morgen besuchen wir den Weihnachtsgottesdienst der Deutschsprachigen in Istanbul in der österreichischen Gemeinde St. Georg. Im Anschluss daran werden wir noch zu „Zuckerbrödli“ und Kaffee oder Tee eingeladen, was wir gerne annehmen. Den Jahreswechsel verbringen Annette und ich wieder alleine im Hotel. Wir haben uns zum Galadinner angemeldet und feiern den Jahreswechsel in einer bunt gemischten Gesellschaft.

Das Studium des Wetterberichts bringt uns zum Entschluss erstmal Richtung Antalya zu fahren.

Nach so viel Luxus hat Annette wieder Verspannungen im Rücken und freut sich auf die Matratze im Dachzelt auf unserem Auto. Ab morgen sind wir wieder on the road.

 Blick aus dem Hotelzimmer

Blick aus dem Hotelzimmer

die verbrannte Säule

die verbrannte Säule

Treppen führen auf die Hügel

Treppen führen auf die Hügel

Verbindung zwischen den Kontinenten

Verbindung zwischen den Kontinenten

die blaue Moschee

die blaue Moschee

Istanbul by night

Istanbul by night

altes Tram beim Taksim Platz

altes Tram beim Taksim Platz

der deutsche Brunnen - Gastgeschenk des deutschen Kaisers

der deutsche Brunnen – Gastgeschenk des deutschen Kaisers

der Galataturm - einer der ältesten Türme der Stadt

der Galataturm – einer der ältesten Türme der Stadt

Galataturm

Galataturm

Angeln - Volkssport

Angeln – Volkssport

vom Galataturm

vom Galataturm

vom Galataturm

vom Galataturm

versunkener Palast - Basilika Zisterne

versunkener Palast – Basilika Zisterne

Basilika Zisterne - Kopf der Medusa

Basilika Zisterne – Kopf der Medusa

ägyptische Säule - Obelisk im Hippodrom

ägyptische Säule – Obelisk im Hippodrom

MSC Sinfonia - beliebter Kreuzfahrthafen

MSC Sinfonia – beliebter Kreuzfahrthafen

Döner - soweit das Auge reicht, bis zu 200 kg schwer

Döner – soweit das Auge reicht, bis zu 200 kg schwer

Grand Bazaar

Grand Bazaar

Grand Bazaar

Grand Bazaar

Kaffeekränzchen in der St. Georg Gemeinde

Kaffeekränzchen in der St. Georg Gemeinde

türkischer Kaffee

türkischer Kaffee

türkischer Kaffee

türkischer Kaffee

Cay und Gebäck

Cay und Gebäck

Silvesterabend

Silvesterabend

Bosporus und das goldene Horn

Bosporus und das goldene Horn