Adieu Europa – good bye – auf Wiedersehen

Einen Tag nach Neujahr verlassen wir Istanbul und damit auch den europäischen Kontinent. Auch hier ist der Winter spürbar, die letzten Tage in Istanbul waren ungemütlich und bei der Fährüberfahrt nach Yalova sehen wir schneebedeckte Berggipfel. Aufgrund der Temperaturen haben wir beschlossen erst einmal nach Antalya zu fahren. Wir fahren mehr als 9 Stunden und unterwegs liegt der Schnee teilweise über 40 cm hoch, fast immer sind wir über 1000 m Meereshöhe. In Antalya übernachten wir in einem kleinen Fischerhafen vor der Kneipe Tayfun Balikcilik, dort trinken wir noch ein Bier und es spielt Live-Musik, später essen wir noch gegrillten Tintenfisch und Kartoffeln, dann fallen wir erschöpft in unser Bett im Auto.

Wir fahren weiter nach Manavgat bei Side und halten dort an, weil wir vorerst nicht noch weiter nach Osten wollen, im Westen haben wir so viel ausgelassen, was wir noch nachholen wollen. In der App „Pocket Earth Pro“, einem Tipp vom Australier Nick sehen wir einen Platz an der Manavgatmündung in das Mittelmeer, dorthin fahren wir. Es ist ein Platz der Stadt mit Motel, Campsite und daneben ein bewachter Grillplatz, der an diesem Sonntag total belegt ist. Die Türken sind alles passionierte Hobbygriller und ein Faltgrill immer im Auto. Pro Nacht zahlen wir 15 türkische Lira etwa 5 Euro, WLAN, Waschmaschine alles inclusive.

Von hier aus besichtigen wir Side mit einem alten Theater und Apollotempel, hier war ich schon einmal 1989 mit meinem Freund Andreas, aber ich erkenne nichts wieder, überall wird gebaut, renoviert, vergrößert. Der Nachteil daran ist, dass teilweise der Zugang zu den Stränden nicht mehr möglich ist, bei Belek versuchen wir vergeblich an den Strand zu kommen, nur Hotels und Golfplätze.

Ein Tipp sind auch die Wasserfälle von Manavgat, die uns jedoch nicht sonderlich beeindrucken und der Stausee von Oymapinar, Aspendos, sowie die historische Stadt Selge.

Wir fahren zuerst nach Oymapinar, wir kommen am Damm an, hier kostet es Eintritt, was uns ziemlich verwundert. Auf unserer Touristmap ist eine Piste rund um den See eingezeichnet, die wir natürlich auch befahren möchten, die Straße wird immer enger und wir stehen vor einem kleinen Tunnel, kein Problem und wir fahren ohne vorherige Besichtigung hinein. Es ist asphaltiert, aber nur einspurig, keine Beleuchtung und ziemlich lang und saueng. Am Ende des Tunnels kommt noch eine 90° Kurve und dann sind wir durch, aber leider hört die Straße auf und wir stehen an einem Abhang zum Stausee. Ok – keine Wendemöglichkeit, also das ganze rückwärts zurück. Es dauert 17 Minuten und die Plane hat einen 5 cm langen Riss bis wir den Tunnel verlassen, in der 90° Kurve sind wir auf der Seite mit der Dachabdeckung hängen geblieben.

Als nächstes steht Selge auf dem Plan, eine historische Stadt mit Theater, Stadion, Zisterne, Gymnasium und Nekropolis. Auf dem Weg dahin liegt noch der Kanyon Köprülü und vom Theater aus soll man bei Sonnenaufgang eine grandiose Sicht darauf haben. Daher fahren wir am Abend nach Selge und wollen vor dem Theater übernachten. Den Kanyon passieren wir als es schon dunkel ist und die Straße windet sich immer mehr in die Höhe. Es schneit als wir auf fast 1000 m angelangt sind und es ist sehr dunkel. Schilder sind leider Fehlanzeige. Wir fahren langsam durch das verschlafene Dorf und treffen am Straßenrand Serkan. Zuerst denken wir er ist ein Busfahrer, aber er wohnt hier und fragt uns was wir suchen. Er spricht gutes Deutsch und er lädt uns ein bei seinem Onkel vor dem Haus zu übernachten, dort essen wir auch lecker zu Abend. Es gibt Forelle, warmen Käse, allerlei Vegetarisches und natürlich Tee. Wir sitzen bei der Familie im Wohnzimmer auf dem Boden und essen. Es kommen noch Nachbarn vorbei und so sitzt eine bunte Truppe um den glühenden Ofen herum und schlürft heißen Tee, man versteht sich manchmal auch nur mit einem Lächeln.

Vor Sonnenaufgang stehen wir auf dem Theater und genießen die Stille und die Landschaft, es ist sternenklar und kalt, dann geht die Sonne auf, ein grandioser Augenblick. Wir drehen noch eine Runde um das Theater, hier wurden noch nie Ausgrabungen oder Renovierungen durchgeführt, dafür ist es noch in einem erstaunlich guten Zustand, die Stadt muss früher sehr groß gewesen sein, die diversen Ruinen liegen weit verstreut auseinander und Serkan meint, dass man einen Tag braucht, um alles anzuschauen.

Wir frühstücken noch bei seinem Onkel und verlassen dann Altinkaya, wie Selge heute heißt, das bedeutet so viel wie goldener Stein oder Fels. Weiter talabwärts am Kanyon Köprülü und am Pilgerweg St. Paul vorbei erreichen wir wieder Antalya. Jetzt haben wir auch die erwarteten Temperaturen hier, fast 20 °C.

Achtung: Neue Präsentation der Bilder. Bitte klickt ein Bild an, dann seht ihr eine Diashow. Bitte schreibt uns, was euch besser gefällt. Vielen Dank.

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