Monat: Oktober 2016

After more than two years driving across Asia and Africa we’ve reached the stunning pyramids of Giza in Egypt.

Amazing!!


Nach mehr als zwei Jahren erreichen wir auf unserer Reise durch Asien und Afrika die Pyramiden von Gizeh in Ägypten.

Atemberaubend schön!!

 

Wir treffen den G-Flüsterer

und erhalten eine Einladung auf die Hatari Lodge, wo einst John Wayne auf Großwildjagd ging und die Hardy Krüger mal sein eigen nannte.

Nach der Rückkehr von Zanzibar versuchen wir in Daressalam Landkarten für Äthiopien, Sudan und Ägypten zu finden. Laut unserem Reiseführer gibt es in der Hauptstadt einen gut sortierten Buchladen mit großer Auswahl an Landkarten. Aber nach langem Suchen und viel Fragen finden wir heraus, dass das Gebäude vor über vier Jahren schon abgerissen wurde. Wir erhalten eine andere Adresse im Norden Daressalams und suchen dort weiter nach dem Buchladen. Aber auch hier scheint die Suche vergeblich zu sein und wir beschließen ohne Landkarten weiter, entlang der Küste bis Tanga zu fahren. Als wir ausparken entdecken wir weiter vor uns eine sandfarbene G-Klasse, die auch gerade den Parkplatz verlassen hat. Wir fahren etwas auf und der 300 GD mit Kennzeichen aus Tanzania blinkt links und hält an. Wir fahren neben das Auto und unterhalten uns kurz durch die Seitenfenster, das Ehepaar mit Kind spricht deutsch und so parken wir auch und steigen aus.

Jörg ist in Tanzania aufgewachsen und Marlies, seine Frau ist Namibierin in der 4. Generation. Jörg erzählt uns, dass er über 10 G-Klassen hat und alle aufkauft, die hier so zu haben sind. Bereits als Kind fuhr er mit seinen Eltern immer einen G.

Er kennt auch schon das Beast, aus dem Internet. Ein Freund hatte ihm den Link mit unserem Pakistanvideo zugesendet. Wir wundern uns immer wieder wie klein doch die Welt ist.

Er bietet uns an, seine Lodge zu besuchen, dort hat er eine Werkstatt für seine Geländewagen und wir könnten dort mal alles nachsehen.  Das ist doch ein Angebot, das wir nicht ausschlagen können und so erfahren wir, dass es sich um die legendäre Hatari Lodge bei Arusha handelt.

Jörg gibt uns seine Handynummer, wir fragen noch nach dem Buchladen und tatsächlich kennt Jörg den Laden und führt uns dort hin.

Er kennt sich bestens aus, in diesem Land und so verwundert es uns nicht, dass er auch der Autor des Tansania Reiseführers vom Verlag Reise Know How ist.

Nach etwas mehr als einer Woche kündigen wir uns auf der Lodge an und Sebastian, der Manager nimmt uns in Empfang. Er zeigt uns den Platz wo wir campen können und später die Lodge. Wir sind beeindruckt, was Jörg und Marlies in den letzten 14 Jahren hier geschaffen haben, es ist eine Oase in der Wildnis und das Konzept ist sehr durchdacht und nachhaltig. Es beeindruckt uns die Näherei, wo Frauen aus dem Dorf alles herstellen, was auf der Lodge so gebraucht wird, von Tischdecken über Bettzeug, natürlich alles im Hatari Design.

Am Morgen werden wir nett überrascht, ein Mitarbeiter ruft „Roomservice“ und bringt uns eine Tasse Kaffee und etwas Gebäck ans Beast. Danach frühstücken wir richtig in der Lodge und fahren danach das Beast in die Werkstatt.

Jörg baut die G-Klassen, die er in Afrika finden kann hier zu Safarifahrzeugen um, mit diesen unternimmt er  dann Touren mit seinen Gästen oder holt diese vom Flughafen ab. Seit Dieter Zetsche auch mal bei ihm in der Lodge zu Gast war, sind die Beziehungen zu Mercedes-Benz ganz gut.

Zwei seiner Mechaniker helfen mir. Ein Kühler ist etwas lose und bei der Durchsicht stellen wir fest, dass das Abgasrohr vom Topf weggerüttelt ist. Wir demontieren alles und ein Mechaniker bringt den Topf auf seinem Moped ins Dorf, wo dieser geschweißt wird. Das Schweißgerät der Hatari Lodge war gerade kaputt. Am Nachmittag ist wieder alles gerichtet und wir bedanken uns ganz herzlich bei den beiden.

Wir ziehen uns um und treffen uns zum Sundowner am Ende des Holzsteges mit den anderen Gästen der Lodge. Wir können hier gemütlich bei einem Drink Wasserbüffel und Giraffen beobachten. Das Besondere an den hiesigen Giraffen ist, dass sie sich hier hinlegen. Nirgendwo sonst konnten wir das beobachten. Eventuell liegt das daran, dass es hier am Fuße des Mount Meru (4.565 m ü. d. M.)  keine großen Raubkatzen gibt.

Es wird kühl und so verziehen wir uns bald in die warme Lodge, wo uns ein sehr leckeres, mehrgängiges Abendmenü erwartet. Bei einem Glas Wein und dem Filmklassiker Hatari mit John Wayne lassen wir den Tag ausklingen.

Am nächsten Morgen gibt uns Jörg noch einige Tipps für die Weiterreise und wir verlassen die Hatari Lodge in Richtung Serengeti.

Hatari ist suaheli und bedeutet Gefahr und tatsächlich war es hier auch für uns gefährlich.

Gefährlich angenehm!

Hakuna Matata auf Zanzibar

A kind of Magic – geheimnisvoll und wunderschön. Unsere Erwartungen sind hoch, deshalb hat es diese Insel im Indischen Ozean auf unsere Bucket List geschafft und nachdem wir Sambia und Tansania im Eiltempo durchfahren haben, benötigen wir auch wieder einmal ein paar Tage der Ruhe und Erholung.

Von Daressalam, der Hauptstadt Tansanias geht es mit einer kleinen Fähre auf die Insel. Wir haben ein ruhiges Hotel an der Ostküste auf der Landzunge Michamvi gebucht, die Fahrt mit dem Taxi dorthin dauert eine Stunde. Es ist schön gelegen, leider geht ein scharfer Wind. Am Morgen können wir bei Ebbe schöne Spaziergänge am Strand unternehmen, bei Hochwasser kommt das Wasser bis an die steile Küste heran, sodass kein Strand mehr vorhanden ist. Es lässt sich aber auch am Pool gut aushalten. Das Essen ist frisch und der Fisch sehr lecker.

Unsere Akkus sind hier schnell wieder aufgeladen und wir verlassen diese Oase der Ruhe in Richtung Stone Town, Weltkulturerbe der UNESCO. Wir checken im Zanzibar Palace Hotel ein und haben uns eine Stadtführung  und einen Besuch des sagenumwobenen Darajani Markets auf die Fahnen geschrieben.  Im alten Arab Fort sitzt das offizielle Touristenbüro, wo wir eine Führung buchen. Bis es soweit ist sitzen wir im Schatten des Forodhani Garten am Ufer des indischen Ozeans und trinken einen Kaffee. Auf der „Flaniermeile“ Sansibars beobachten wir die Leute, Taxifahrer warten auf Kunden, Touristenführer und Souvenirverkäufer preisen ihre Dienste und Waren an, andere suchen gleichfalls im Schatten ein ruhiges Plätzchen, um sich auszuruhen.

Es ist eine private Führung, die 1 ½ Stunden dauert und umgerechnet etwa 15 Euro kostet.  Sie startet am alten arabischen Fort, erbaut wurde es allerdings von den Portugiesen, die von ca. 1500-1700 auf der Insel das Sagen hatten und den Handel im indischen Ozean beherrschten. Sie wurden dann allerdings vom Sultan des Oman vertrieben und dieser etablierte den Sklaven- und Elfenbeinhandel auf der Insel. Außerdem wurden Plantagen für Gewürznelken angelegt und die Insel wurde auch bekannt als Gewürzinsel.

Was uns jedoch auf dem vielgepriesenen Darajani Market angeboten wird ist gewiss nicht von hier, sondern stammt wie auch die meisten anderen Waren aus Fernost. Der Gestank auf dem Fischmarkt ist unerträglich, tote Fische treiben in dreckigen, kaputten Styroporbehältern in fauligem Wasser. Die Auswahl auf dem Früchtemarkt ist sehr überschaubar und zumeist hat man die Wahl zwischen Kochbananen oder Essbananen. Die Händler amüsieren sich, aber wir müssen uns die Nasen leider zuhalten.

Die Sultane erweiterten ihren Einfluss im Landesinneren bis zum Tanganjikasee. Dies führte dann allerdings zu Schwierigkeiten mit der deutschen Ostafrikagesellschaft. Die Briten übernahmen das Protektorat über die Insel und schafften den Sklavenhandel ab.

Auf der Insel entstanden nun auch einige Kolonialgebäude, wie z. B. das dekorative Beit al-Ajaib, direkt an der Hafenpromenade gelegen, wurde 1883 es als „Zeremoniepalast“ des Sultans Barghash bin Said fertig gestellt. Es war das erste Gebäude in ganz Ostafrika mit Elektrizität und fließendem Wasser in Stahlrohren.  Daher etablierte sich der Name „House of Wonders“
Später wurde das Gebäude renoviert und diente zuerst dem Sitz der britischen Kolonialregierung und später der sansibarischen und tansanischen Regierung. Heute beherbergt es das „National Museum of Zanzibar“. Seit zwei Jahren ist es wegen Einsturzgefahr leider nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Sultanspalast, der seit 1994 das „Palace Museum“ beherbergt, befindet sich unmittelbar links neben dem House of Wonders. Er diente von 1834 bis 1964 dem jeweils regierenden Sultan als Regierungssitz und Wohnhaus. Seit dem Sturz des letzten Sultans Jamshid im Jahre 1964, wurde der Palast von der Regierung zur Verwaltung genutzt. Die prächtigen Räume des Palastes sind mit den Geschenken früherer Staatsoberhäupter aus aller Welt gefüllt. Interessant ist auch die hier dokumentierte Lebensgeschichte von Prinzessin Salme, die 1868 einen deutschen Geschäftsmann heiratete. Vom oberen Stockwerk des Palastes hätte man einen hervorragenden Blick über die Hafenbucht von Stonetown, wenn auch dieses Gebäude nicht so baufällig wäre.

Wir sind ehrlich gesagt leicht schockiert in welch schlechtem Zustand sich diese Stadt befindet. Wir sehen nirgendwo in der Stadt ein Gerüst oder einen Bauarbeiter, der irgendwelche Restaurationsarbeiten durchführt. Lediglich einige Hotels, die von westlichen Unternehmen geführt werden, sind in gutem Zustand und die Old Dispensary. Diese wurde 1887 entworfen und gebaut. Das Gebäude besticht durch seine ausgefallen attraktive Architektur mit hölzernen Balustraden. Es wurde bis 1964 als Klinik und Apotheke genutzt. Vor dem Zerfall gerettet und renoviert wurde es von der Stiftung des Milliardärs Karim Aga Khan, der es am 16. März 1997 als Stone Town Cultural Center eröffnete. Leider steht das Gebäude heute fast leer und es droht der erneute Zerfall.

Am Ende besuchen wir noch das Haus, in dem Freddy Mercury gelebt hat, als seine Eltern auf Sansibar gewohnt haben und in das er immer wieder zurückkehrte, wenn er Freunde auf seiner Geburtsinsel besuchte. Und plötzlich spüren wir es doch noch, ein besonderes Kribbeln – a kind of magic.


Vom Okavango Delta zum Lake Tanganjika

Die nächsten Tage versprechen einige Aufregung. Der Besuch des Okavangodeltas und der Victoriafälle stehen kurz bevor, Highlights auf unserer Afrikaliste.
Wir verlassen Namibia ganz im Nordosten und fahren wieder in südliche Richtung nach Botswana. Hier wollen wir uns nicht so lange aufhalten, aber das Okavangodelta möchten wir unbedingt sehen. Der Okavangofluß fächert sich hier auf und versichert im Kalaharibecken. Es ist eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas.

Der Grenzübertritt ist schnell und einfach, lediglich die ständigen Kontrollen des Kühlschrankes sind lästig. Aus Angst einer Maul- und Klauenseuche darf kein Fleisch eingeführt werden und am Zoll müssen wir auch unsere Schuhe und die Autoreifen desinfizieren.

Kurz nach der Grenze finden wir ein schönes Camp und verbringen dort den Abend. Wir können einige Elefanten beobachten und am nächsten Morgen fahren wir in den Chobe Nationalpark ein. Unterwegs hörten wir häufig, dass Botswana um diese Zeit ausgebucht sei und wir in den Nationalparks keine Übernachtungsmöglichkeiten finden würden. Die Realität sah jedoch völlig anders aus.

Für zwei Tage Chobe Nationalpark bezahlen wir 290 botswanische Pula (~ 25 €) Eintritt, inclusive Auto. Am Savuticamp fragen wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit und bekommen leicht einen Platz, allerdings kostet dieser 50 US$ und bietet überhaupt nichts. Da Savuti laut unseren Reiseführern und Aussagen von anderen berühmt für seine Raubtiere sein soll, bleiben wir hier und begeben uns auf Safari. Leider kriegen wir keine Raubtiere zu Gesicht, sehen aber Wild Dogs, die hier nur schwer zu finden sind. Auch am nächsten Morgen kreuzen wir durch die Savanne auf der Suche nach Räubern. Andere Touristen sehen wir kaum, wir sehen unheimlich viele Tiere, aber leider keine Raubkatzen. Am Abend stellen wir fest, dass unsere SD Karte im Fotoapparat eine Macke hatte und vom ganzen Tag haben wir keine Bilder. Wir sind etwas enttäuscht und fahren weiter nach Maun.

Unterwegs treffen wir auf eine Familie aus Südafrika, die mit ihrem VW Bus im Schlamm stecken geblieben sind. Seit über einer Stunde fließt der Fluss durch ihr Fahrzeug und alle Beteiligten stehen deprimiert und ratlos im Fluss herum. Die beiden 4×4 Fahrzeuge, die am anderen Ufer stehen schaffen es nicht den Transporter aus dem Schlamm zu ziehen. Wir halten kurz an, und ziehen den Bully mit unserer Seilwinde von hinten aus dem Sumpf und lösen bei den Eigentümern einen Freudentaumel aus.

In Maun campen wir im Old Bridge Backpackers und schauen dort am Abend das EM-Spiel Deutschland gegen Italien an, das die Deutschen glücklicherweise im Elfmeterschießen für sich entscheiden.

Neben uns campiert ein Paar aus Alaska und sie buchen einen Rundflug über das Okavangodelta, wir schließen uns ihnen an und so wird es für uns alle günstiger, am Nachmittag heben wir gegen 16.30 Uhr in einer kleinen Propellermaschine vom Flughafen ab und genießen einen herrlichen Rundflug mit spektakulärer Aussicht auf die Natur und die großen Tierherden im Flussdelta.

Nach unserer Rückkehr treffen wir an der Bar Joe. Sie kamen heute Nachmittag auch in Maun an und wir verbringen noch einen Tag gemeinsam dort. Die 6-köpfige Familie aus Köln hatten wir bereits im Oppi Koppi Camp in Outjo (Namibia) getroffen.

In Maun geben wir bei DHL noch unsere Unterlagen für die Visa für Sudan, Äthiopien und Ägypten auf und dann brechen wir wieder auf in Richtung Norden, bei Kasane verlassen wir Botswana wieder und eine Fähre bringt uns nach Samiba.

Am Zollhof treffen wir auf eine Schulklasse, die mit einem Bus einen Ausflug macht. Zuerst fragen uns die drei Lehrer aus und danach bitten sie uns, dass sie ihre Schüler herholen dürfen und wir zu ihnen sprechen sollen.

Wir berichten den Kindern von unserer Reise und dass wir bereits seit annähernd zwei Jahren unterwegs sind, dass unser Auto uns zu Hause ist und wir alles dabei haben. Strom, Wasser, Gas und eine Küche. Sie können das alles irgendwie gar nicht glauben und wollen die Küche sehen. Nach vielen Fragen, die wir gerne beantwortet haben steigen die Schüler wieder in ihren Bus und  für uns wir es Zeit auf die Fähre zu fahren.

Die Überfahrt dauert nur eine kurze Zeit und am anderen Ufer machen wir die Einreise nach Sambia, hier ist es deutlich nerviger, sogenannte Helper oder Fixer wollen uns helfen, die Formalitäten abzuwickeln, Geld zu wechseln und Versicherungen zu verkaufen.

Wir kaufen eine Versicherung, da wir bereits viele Geschichten von der sambischen Polizei gehört haben. Auch haben wir das Beast mit schönen reflektierenden Aufklebern hinten und vorne ausgestattet, da es auch Strafen gibt, wenn man diese Aufkleber nicht hat.

Und tatsächlich, bereits nach 5 Kilometern werden wir zum ersten Mal gestoppt und es wird die Versicherung kontrolliert, Feuerlöscher, Aufkleber, feste Schuhe, … wir haben alles und können weiter fahren.

Akkurat halte ich mich an die Geschwindigkeit, denn das neuste Spielzeug und Einnahmequellen sind Laserpistolen. Jedoch ist es äußerst schwierig zu wissen wie schnell man fahren darf, denn Straßenschilder gibt es in Sambia noch nicht.

In Livingstone bleiben wir einige Tage, besuchen die spektakulären Viktoriafälle und erleben dort live das Ausscheiden der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der EM im Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich.

Hier überqueren wir auch noch den Fluss und statten Zimbabwe einen kurzen Besuch ab, bevor wir weiter nach Lusaka, der Hauptstadt Sambias fahren. Hier gönnen wir dem Beast noch einmal einen Service, wir wechseln Öl und alle Filter.

Wir lassen uns noch einen LHD (Left Hand Drive) Aufkleber anfertigen, denn die Polizei in Tansania beanstandet auch dies und ahndet das Vergehen mit einer Geldstrafe. Den Aufkleber bekommen wir geschenkt, aber auf der Rückfahrt zum Camp stoppt uns die Polizei. Angeblich sind wir zu schnell gefahren, die junge Polizistin möchte den Führerschein sehen und ich gebe ihr das Original. Ich versuche ihr zu erklären, dass ich mit Tempomat, bzw. Speedlimiter gefahren bin und ich sicher sei, dass ich nicht zu schnell war. Nein, nein , ich müsse zahlen, sagt sie mir. Ich erkenne, dass ich einen Fehler gemacht habe, als ich ihr den Original Führerschein gegeben habe und als sie neben mir steht, schnappe ich mir diesen wieder. Jetzt ist sie aber auf der Palme und schreit. Ich gebe ihr schnell eine Kopie und ihre dicke Kollegin kommt hinzu. Nach kurzem Hin und Her sage ich, dass ich den Film, bzw. das Foto sehen möchte und muss nun zu ihren Kollegen am Straßenrand gehen. Zuerst frage ich nach dem Kalibrierungszertifikat und vergleiche die Seriennummer, es scheint alles ok zu sein. Dann frage ich nach dem Film, bzw. Foto und dann erklärt mir einer, dass sie mich manuell geblitzt hätten. Ich sage „no photo, no fine“ und dann entlassen die beiden mich mit den Worten „you can go“. Und so fahren wir ohne Strafe weiter, die uns mit rund 30 US$ auch schon sehr hoch vorkam.

Von Lusaka aus fahren wir auf schlechten Straßen, ständig auf der Hut vor Polizisten mit ihren Laserpistolen an den Lake Tanganjika. Der See ist einer der längsten der Erde und dort fährt noch das letzte Schiff des deutschen Kaisers.

1913 von der Meyer Werft in Papenburg gebaut und anschließend in 5000 Kisten verpackt und nach Afrika verladen  und 1915 unter dem Namen Graf Goetzen in Tansania zusammengebaut und zu Wasser gelassen, wurde sie dann mit einer Kanone ausgestattet und operierte als Kriegsschiff auf dem Tanganjikasee, bis 1916 das Schiff von den Deutschen selbst versenkt wurde. Es wurde von Belgiern und Engländern wieder gehoben und 1927 unter dem Namen MV Liemba wieder in Dienst gestellt und seitdem tuckert das Schiff als Fähre zwischen Samiba und Tansania auf dem See hin und her.

Dieses Schiff möchte ich sehen und laut Fahrplan soll es jeden Freitag in Mpulungu am Südende des Sees in Sambia ankommen.

Am Hafentor frage ich nach dem Schiff, aber dort heißt es,  „is not coming – repairing in Tansania“. Und laut der Aussage dauert es mindestens noch zwei Wochen. Ich bin einigermaßen enttäuscht, aber der nette Mann am Gate, sagt uns, dass wir den Hafen besichtigen können und dort liegen auch noch einige andere Schiffe.

Wir parken und gehen zu Fuß in das Hafengelände, linker Hand entdecke ich einige große Geländestapler, sowie mehrere kleine Stapler mit ca. 2 Tonnen Tragkraft. Alle stehen in Reih und Glied und scheinen neu zu sein. Als ich ein Foto machen möchte kommt ein Mitarbeiter der Securitiy und sagt, dass es verboten sei vom Equipment Fotos zu machen. Aber wir können auf die Schiffe, das sei kein Problem. Auf dem Weg dorthin, sehen wir noch zwei neue Kräne mit Kettenfahrwerk und ein Containerumschlagsgerät. Ich bin ziemlich erstaunt wie gut der Hafen ausgestattet ist, das ganze Gerät scheint neu und in gutem Zustand zu sein.

Das erste Schiff, das wir besteigen wird gerade beladen. 600 Tonnen Zement für Burundi gilt es in das Schiff zu laden und zu unserem Erstaunen werden die Trucks mit jeweils 30 Tonnen Zement von Hand abgeladen. Die Hälfte der Verlademannschaft steht auf dem Truck und bringt immer zwei Säcke á 50 Kg an die Pritschenkante, die andere Hälfte trägt die 100 kg Zement auf dem Kopf zu einer Rutsche, von wo die Säcke in das Innere des Schiffes rutschen. Im Bauch des Frachters stapeln dann einige andere Mitarbeiter die Säcke im Stauraum.

Am Rand des Schiffes sitzen drei Leute und machen Strichlisten, damit die Menge festgestellt werden kann. Von ihnen erfahren wir, dass die Aufgaben der Verlademannschaft immer nach jedem LKW wechseln, die jetzt vorbereiten, tragen beim nächsten Truck und umgekehrt. Auf die Frage, warum sie denn nicht die Stapler benutzen, erhalten wir die Antwort, dass dann ja die Leute arbeitslos würden und daher die Geräte nicht zum Einsatz kommen.

Einige Meter weiter passiert das Gleiche, nur wird hier Zucker verladen. Wir stellen uns vor, jeden Tag 100 kg auf dem Kopf zu tragen und wie die Halswirbelsäule wohl nach einigen Jahren aussehen wird.

Und wir stellen uns auch die Frage, wie sinnvoll ist die Entwicklungshilfe.

Von Mpulungu aus machen wir uns auf den Weg in Richtung Tansania, zuerst wollen wir nach Zanzibar, ein weiteres Highlight auf unserer Afrikaliste.