und erhalten eine Einladung auf die Hatari Lodge, wo einst John Wayne auf Großwildjagd ging und die Hardy Krüger mal sein eigen nannte.
Nach der Rückkehr von Zanzibar versuchen wir in Daressalam Landkarten für Äthiopien, Sudan und Ägypten zu finden. Laut unserem Reiseführer gibt es in der Hauptstadt einen gut sortierten Buchladen mit großer Auswahl an Landkarten. Aber nach langem Suchen und viel Fragen finden wir heraus, dass das Gebäude vor über vier Jahren schon abgerissen wurde. Wir erhalten eine andere Adresse im Norden Daressalams und suchen dort weiter nach dem Buchladen. Aber auch hier scheint die Suche vergeblich zu sein und wir beschließen ohne Landkarten weiter, entlang der Küste bis Tanga zu fahren. Als wir ausparken entdecken wir weiter vor uns eine sandfarbene G-Klasse, die auch gerade den Parkplatz verlassen hat. Wir fahren etwas auf und der 300 GD mit Kennzeichen aus Tanzania blinkt links und hält an. Wir fahren neben das Auto und unterhalten uns kurz durch die Seitenfenster, das Ehepaar mit Kind spricht deutsch und so parken wir auch und steigen aus.
Jörg ist in Tanzania aufgewachsen und Marlies, seine Frau ist Namibierin in der 4. Generation. Jörg erzählt uns, dass er über 10 G-Klassen hat und alle aufkauft, die hier so zu haben sind. Bereits als Kind fuhr er mit seinen Eltern immer einen G.
Er kennt auch schon das Beast, aus dem Internet. Ein Freund hatte ihm den Link mit unserem Pakistanvideo zugesendet. Wir wundern uns immer wieder wie klein doch die Welt ist.
Er bietet uns an, seine Lodge zu besuchen, dort hat er eine Werkstatt für seine Geländewagen und wir könnten dort mal alles nachsehen. Das ist doch ein Angebot, das wir nicht ausschlagen können und so erfahren wir, dass es sich um die legendäre Hatari Lodge bei Arusha handelt.
Jörg gibt uns seine Handynummer, wir fragen noch nach dem Buchladen und tatsächlich kennt Jörg den Laden und führt uns dort hin.
Er kennt sich bestens aus, in diesem Land und so verwundert es uns nicht, dass er auch der Autor des Tansania Reiseführers vom Verlag Reise Know How ist.
Nach etwas mehr als einer Woche kündigen wir uns auf der Lodge an und Sebastian, der Manager nimmt uns in Empfang. Er zeigt uns den Platz wo wir campen können und später die Lodge. Wir sind beeindruckt, was Jörg und Marlies in den letzten 14 Jahren hier geschaffen haben, es ist eine Oase in der Wildnis und das Konzept ist sehr durchdacht und nachhaltig. Es beeindruckt uns die Näherei, wo Frauen aus dem Dorf alles herstellen, was auf der Lodge so gebraucht wird, von Tischdecken über Bettzeug, natürlich alles im Hatari Design.
Am Morgen werden wir nett überrascht, ein Mitarbeiter ruft „Roomservice“ und bringt uns eine Tasse Kaffee und etwas Gebäck ans Beast. Danach frühstücken wir richtig in der Lodge und fahren danach das Beast in die Werkstatt.
Jörg baut die G-Klassen, die er in Afrika finden kann hier zu Safarifahrzeugen um, mit diesen unternimmt er dann Touren mit seinen Gästen oder holt diese vom Flughafen ab. Seit Dieter Zetsche auch mal bei ihm in der Lodge zu Gast war, sind die Beziehungen zu Mercedes-Benz ganz gut.
Zwei seiner Mechaniker helfen mir. Ein Kühler ist etwas lose und bei der Durchsicht stellen wir fest, dass das Abgasrohr vom Topf weggerüttelt ist. Wir demontieren alles und ein Mechaniker bringt den Topf auf seinem Moped ins Dorf, wo dieser geschweißt wird. Das Schweißgerät der Hatari Lodge war gerade kaputt. Am Nachmittag ist wieder alles gerichtet und wir bedanken uns ganz herzlich bei den beiden.
Wir ziehen uns um und treffen uns zum Sundowner am Ende des Holzsteges mit den anderen Gästen der Lodge. Wir können hier gemütlich bei einem Drink Wasserbüffel und Giraffen beobachten. Das Besondere an den hiesigen Giraffen ist, dass sie sich hier hinlegen. Nirgendwo sonst konnten wir das beobachten. Eventuell liegt das daran, dass es hier am Fuße des Mount Meru (4.565 m ü. d. M.) keine großen Raubkatzen gibt.
Es wird kühl und so verziehen wir uns bald in die warme Lodge, wo uns ein sehr leckeres, mehrgängiges Abendmenü erwartet. Bei einem Glas Wein und dem Filmklassiker Hatari mit John Wayne lassen wir den Tag ausklingen.
Am nächsten Morgen gibt uns Jörg noch einige Tipps für die Weiterreise und wir verlassen die Hatari Lodge in Richtung Serengeti.
Hatari ist suaheli und bedeutet Gefahr und tatsächlich war es hier auch für uns gefährlich.
Gefährlich angenehm!